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Marktbericht Juni 2021

Die allgemeine Marktlage


Die Unwucht im globalen Logistiksystem, stark steigende Kosten bei diversen Hilfs- und Betriebsstoffen (Dosenblech, Glas, Holz und Pappe, Energie) und eine, insbesondere für vordere Termine, knappe Versorgung bestimmen den Markt. Fundamental unterstützt wird die feste Tendenz durch stark steigende Preise bei fast allen Agrar-Commodities. Der Markt hat noch lange nicht zur Effizienz in Vor-Corona-Zeiten zurückgefunden und auch für die jetzt begonnene Saison auf der Nordhalbkugel besteht ein erhöhtes Maß an Unsicherheit. Eine vorausschauende, langfristige Absicherung der Versorgung und enge Abstimmung entlang der Lieferketten ist unbedingt geboten.

Hinweise und Empfehlungen

Internationale Transportketten

Das globale Netz der Container-Schifffahrt ist weiterhin extrem angespannt – feste Buchungen werden geschoben oder sogar storniert, Schiffe umgeleitet, Container ungeplant umgeladen, Häfen sind überfüllt und Ankunftstermine werden mehrfach geändert. Eine große Herausforderung für unsere Einkäufer und Logistiker und wir sind froh darüber, die Kompetenz und Erfahrung im eigenen Team zu haben. Die gleichzeitig weiter steigenden Container-Frachten sind „ein Schlag ins Kontor“ - wer aus Asien vor einem halben Jahr USD 1.000/20‘ Ctr zahlte, liegt heute beim Fünffachen! Wir setzen alles daran, Ihre Kontrakte fristgerecht zu erfüllen.

Thunfisch

Der im ersten Quartal typische Preisanstieg drehte schon im März, seitdem läuft Skipjack sowohl in Bangkok (aktuell ca. USD 1.325/t), als auch Manta (USD 1.350/t) leicht rückläufig. Gute Fänge auf beiden Seiten des Pazifiks bei gleichzeitig sehr schwacher Nachfrage in den letzten zwei Quartalen des Einzelhandels und unverändert aus dem Foodservice Sektor begründen die Entwicklung. Steigende Kosten, insbesondere für Treibstoff der Fangschiffe, aber auch Pflanzenöl und Verpackung und die jetzt saisonal wieder platzierten großen Order des Einzelhandels sowie die wohl bald auch wiedereinsetzende Nachfrage des Food-Service bilden das Gegengewicht. Das Preisniveau ist günstig, wir empfehlen langfristig zu decken. Die Nachfrage nach MSC-zertifiziertem Fisch steigt unverändert, kann aber durch ein ebenfalls wachsendes Angebot gedeckt werden, wobei EU-Zoll-begünstigte Ware nur begrenzt zur Verfügung steht.

Ananas

Schon seit zwei Jahren berichten wir von schlechter Rohwarenversorgung im wichtigsten Ursprungsland Thailand und hohen Preisen auf dem globalen Markt – und es ist immer noch so; auch kurze, saisonale Aufs in den Erntemengen ändern das nicht! Erst mit der kommenden Winterernte ab Oktober kann sich der Kreis schließen, bis dahin bleibt Ananas knapp und teuer. Die Versorgung erfolgt „von der Hand in den Mund“, wir raten unbedingt, bis Jahresende sicher zu decken und frühzeitig zu disponieren.

Mango

Die schlimmen Folgen der Corona-Pandemie in Indien beeinträchtigen alle Lebensbereiche, besonders auch die Landwirtschaft und somit auch die aktuelle Mango-Ernte. Die ursprünglich guten Aussichten müssen deshalb revidiert werden, der Markt muss abwarten, Angebote für Mangopulpe und auch Chutney werden verspätet erst in den nächsten Wochen erwartet. Situationsbedingt ist sowohl für Pulpe als auch für Chutneys mit steigenden Preisen zu rechnen.

Pfirsich und Aprikose

Mehrtägiger Frost in Griechenland Mitte und Ende April hat die Ertragserwartung fast halbiert, für die EU insgesamt wird die kleinste Ernte seit 1988 erwartet. Im Wettbewerb mit dem Frischmarkt steigen die Preise deutlich und auch hier kommen hohe Kosten für Hilfs- und Betriebsstoffe hinzu. Ähnlich die Situation für getrocknete Aprikosen in der Türkei, wo Frost die Blüte teilweise beschädigt hat. Erste Offerten wurden prompt zurückgezogen, mit deutlich festeren Notierungen muss gerechnet werden.

Tomatenprodukte

Die Umpflanzung der Setzlinge auf die Felder ist abgeschlossen, Frostschäden sind nur vereinzelt entstanden, die Wasserreservoirs sind gut gefüllt – es wird global für 2021 mit sogar mehr als den 39 Millionen Tonnen des letzten Jahres gerechnet! Die kommende Ernte trifft aber auf einen leergefegten Markt und die Nachfrage bleibt außerordentlich groß. Entsprechend hoch und stabil bleiben die in Portugal, Spanien und Italien vereinbarten Rohwarenpreise. Die stark gestiegenen Kosten für Energie, Verpackungsmaterial (asept. Beutel, Kunststoff- sowie Stahlfässer, Dosenblech, Holz und Karton) und Transport schlagen deutlich zu Buche, die Preistendenz zeigt weiter nach oben. Wir sehen für dieses Jahr keine Entspannung und raten jetzt bis einschl. Q3 2022 zu decken. Zu bedenken ist auch, dass die Rohwarenpreise zwar hoch liegen, sich aber in der Rückschau der letzten 10 Jahre keineswegs auf Rekordniveau befinden.

Spargel

Auch in China war es im April zu kalt und so konnte die Ernte erst mit zweiwöchiger Verspätung begonnen werden. Die Ernteperiode von sonst ca. 100 Tagen wird kürzer und der Ertrag entsprechend geringer ausfallen; der schon niedrige Ertrag von 50.000 t des Vorjahres wird unterschritten werden. Außerdem trifft die neue Ernte auf einen leeren Markt und auch die Produktionskosten drücken die Preise weiter nach oben. Das Augenmerk muss ganz eindeutig auf Verfügbarkeit und Sicherung der Versorgung über die nächsten zwölf Monate gelegt werden. Bei den Abschnitten, sowohl in der Dose als auch bei Tiefkühl-Spargel, sind die dünneren Kaliber, wie schon in den Vorjahren, besonders knapp. Peru steht weiterhin nur mit einzelnen Containern alternativ zur Verfügung.

Paprika/Peperoni

In der Türkei sind die Setzlinge auf dem Feld, das Wetter hat in den letzten Wochen gut mitgespielt und auch die Blüte verläuft ungestört. Nach anfänglichen Sorgen hat es schließlich im Februar und März auch ausreichend geregnet. Aus dem traditionellen Gebiet Manisa wurde der Anbau sehr deutlich durch Baumwolle und Mais weiter in den Osten Anatoliens verdrängt. Die höheren Transportkosten der Rohware machen sich bemerkbar, aber auch stark gestiegene Kosten für Dosenblech, Energie und Verpackung sowie für Seefrachten aus der Türkei belasten die Kalkulation deutlich. Die immer weiter an Wert verlierende türkische Lira kompensiert das weitgehend, erste Angebote liegen etwa auf Vorjahresniveau und sollten jetzt genutzt werden.

Mais

Der anfänglich schwache Start der Ernte in China befestigte den Rohwarenpreis kurzfristig, jetzt aber schon ist eine Trendwende zu erkennen und bis zum Ernte-Peak im August wird die Rohware, auch wegen der im Vergleich zum Vorjahr geringeren Nachfrage, günstig bleiben. Auch Thailand fasst wieder Tritt; allerdings drehen hier wie da die höheren Produktionskosten (Dosenblech, Energie…) und vor allem die ruinösen Containerfrachten das Bild vollständig. Wir empfehlen trotzdem, das günstige Rohwarenangebot jetzt zu nutzen und langfristig zu decken.

Quinoa

Die Ernte in Peru läuft, es kann mit guten Erträgen und guter Qualität gerechnet werden. Nach der Corona-bedingt weltweit schwachen Nachfrage, insbesondere aus dem To-Go-Segment, gibt es Überhänge. Die Eröffnungspreise aus der neuen Ernte notieren auf weiterhin günstigem Niveau, sowohl für konventionelle Ware als auch für Bio-Qualität. Wir raten langfristig zu decken.




Vegane Zutaten

Wir bieten für die wachsende Nachfrage aus unserem breiten Sortiment viele vegane Zutaten, auch solche, die sich gut für Fleisch- und Fischersatz-Produkte eignen. Wir stellen sicher, dass alle Ingredienzien und benutzten Hilfsstoffe in der Produktion ausschließlich veganen Ursprungs sind und bestätigen dies verbindlich für jede Lieferung. Wir unterstützen Sie gerne bei Ihren Projekten mit unserer Erfahrung und den innovativen Möglichkeiten des weltweiten Marktes.



Mit freundlichen Grüßen
HENRY LAMOTTE FOOD GMBH
(erstellt am 01.06.2021)





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