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Marktbericht Oktober 2021

Die allgemeine Marktlage


Eine weitgehend planmäßig verlaufende Erntesaison neigt sich in der nördlichen Hemisphäre dem Ende zu. Nicht das Wetter oder Plagen, die den Anbau und Ertrag schädigen, machen den Märkten zu schaffen, sondern es sind die pandemiebedingten Störungen, die das globale Supply-Chain-Management weiterhin vor große Herausforderungen stellen – auf dem Feld, in den Fabriken und insbesondere im Seetransport. All dies ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, die besonders dramatisch für Containertransporte aus Asien gestiegen sind und sich auf einem extrem hohen Niveau halten (siehe Grafik hierunter). Es bleibt dabei: Der Realität ins Auge sehen, frühzeitig und eng abstimmen und „großzügig“ disponieren!

Containertransporte

Hinweise und Empfehlungen

Thunfisch

Seit einem Jahr pendeln die Skipjack-Notierungen am Haupthandelsplatz Bangkok zwischen USD 1.300/t und USD 1.500/t - auf moderatem Niveau und ohne die sonst typischen großen Ausschläge. Aktuell wird leicht rückläufig ca. USD 1.350/t bezahlt, trotz des noch bis zum 30.09. andauernden FAD-ban. Auch hier ist es in diesen Zeiten nicht der „Rohstoff“, der den Preis bestimmt, sondern die stark steigenden Herstellungskosten - Brennstoff für die Fangschiffe und Carrier, Dosenblech und Kartonage, die Covid-bedingten Kapazitätsbeschränkungen der Fabriken und natürlich die extremen Seefrachten. Eine Prognose für die Entwicklung dieser Kosten zu wagen wäre leichtsinnig, die Fischpreise aber bleiben vorerst günstig, da die Fänge die Nachfrage der Fabriken übersteigen. Die Versorgung von MSC–zertifiziertem Fisch aus dem entscheidenden „Western Central Pacific Ocean“ (WCPO) steht in der Diskussion. MSC mahnt bei der Fischereikommission (RFMO) die überfällige, langfristige „Harvest Strategy“ an und droht mit Suspendierung ab Juni 2023.

Tomatenmark/Tomatenwürfel/Pizzasauce

Es läuft weiter gut in Südeuropa, die Ernte steht jetzt kurz vor dem Abschluss. Global werden für 2021 38,5 Mio. t erwartet, fast exakt wie in 2020, aufgrund der Trockenheit in Kalifornien aber leicht unter den ursprünglichen Erwartungen. Trotz alledem, die andauernde starke Nachfrage hat die Bestände „leergefegt“ und auch aus der neuen Ernte gibt es schon jetzt kaum noch freie Mengen. Hier ist größte Eile geboten, auch spätere Hilfe aus der südlichen Hemisphäre ist stark begrenzt und der Markt wird noch fester laufen.

Getrocknete Tomaten

In der Türkei hat die Hitzewelle im Juli die Tomatensaison deutlich verkürzt. Die Trocknungskapazitäten konnten das kurzfristig übergroße Rohwarenangebot nicht bewältigen, sodass die geplanten Mengen nicht erreicht werden konnten. Aktuell ist die Nachfrage noch zurückhaltend, da das EU-Kontingent für den zollfreien Import für 2021 erschöpft ist. Zum Ende des Jahres aber, dann mit neuen Kontingent-Mengen für 2022, werden die noch freien Mengen schnell vergriffen sein. Jetzt ist deshalb genau der richtige Zeitpunkt, um für Lieferungen bis Ende 2022 zu decken.

Paprika/Peperoni

Die Ernte in der Türkei ist auf ihrem Höhepunkt, für Paprika (Capia und Topa) läuft es trotz der großen Hitze im Juli soweit nach Plan. Bei Peperoni (Lombardi und Mazedonische) und auch Jalapeño und Kardoula-Paprika aber sind die Erträge schwach, die Früchte sind klein, teilweise reicht es schon nicht mehr für eine zweite Pflückung. Die Produzenten werden die kontrahierten Mengen nicht voll erfüllen können, eine gute Verteilung und enge Abstimmung vor Ort ist jetzt entscheidend – wir sind dafür mit unserem erfahrenen Team in Izmir gut aufgestellt.

TK-Sojabohnenkerne

Die starke Nachfrage führte kurzfristig zu einer Versorgungslücke im Markt, jetzt aber kommen die ersten Wareneingänge aus der abgeschlossenen Ernte im Süden Chinas. Die festen Notierungen im Ursprung werden durch die extrem hohen Seefrachten erheblich verteuert. Die Nachfrage nach diesem Trendprodukt bleibt hoch und der Markt ist eng, wir raten jetzt langfristig zu kontrahieren.

Ananas

Noch ist in Thailand „Off Season“, aber auch die allmählich bessere Rohwarenversorgung zu „normalen“ 7 Baht/kg wird mit der im Oktober beginnenden Winterernte immer noch keine Normalität zurückbringen. Die Beschränkungen durch die Pandemie bleiben gravierend, die Fabriken müssen weit unterhalb ihrer Kapazität produzieren und auf den Feldern und in der Produktion fehlen Arbeitskräfte. Alle Herstellungskosten, ob Energie, Dosenblech oder Karton, und die extremen Seefrachten sowieso, liegen auf hohem Niveau, was identisch auch für Kenia und die Philippinen gilt. Es liegt zwar nicht mehr an der Rohwarenversorgung, aber Ananas bleibt teuer und auch die Verfügbarkeit noch knapp.

Pfirsich

Es ist sogar schlimmer gekommen als befürchtet, der Frost in Griechenland während der Pfirsichblüte hat mehr als die Hälfte des Ertrags gekostet. Nur noch geringe Mengen sind verfügbar für den, der jetzt schnell entscheidet. China hatte ebenfalls unter Frost zu leiden und der Ertrag liegt etwa 20% unter den Erwartungen. Abgesehen vom Importzoll aber machen es die exorbitanten Container-Frachtraten eigentlich unmöglich, von dort zu kaufen.

Jackfrucht

Diese Baumfrucht aus Südostasien wird zunehmend als Fleischersatz verwendet. Wir haben jetzt auch eine „pulled“ Qualität verfügbar, also kleine, zerzupfte Stücke für entsprechende Zubereitungen.

Hülsenfrüchte

Die jetzt abgeschlossene Linsen-Ernte in Kanada hat stark unter Hitze und Trockenheit gelitten, die Erträge liegen um mindestens 40% unter den Erwartungen. Ähnlich traf es auch die Ernte für Linsen und auch Kichererbsen in der Türkei. Die schon in 2020 gestiegenen Preise ziehen so nochmals deutlich an, der Trend wird anhalten. Für die jetzt beginnende Kidneybohnen-Ernte in Nordamerika stehen die Vorzeichen gut, die weiter nördlichen Anbaugebiete sind von der Trockenheit weitgehend verschont geblieben. China verliert aufgrund der extrem hohen Seefrachten für den europäischen Markt an Bedeutung, ein zusätzlicher Grund für den insgesamt festen Markt für Hülsenfrüchte. Wir raten jetzt langfristig zu decken und die Versorgung zu sichern – es wird nicht günstiger!

Quinoa

Die Ernte in Peru ist eingefahren und wie erwartet gut ausgefallen, das Angebot ist günstig. Allerdings gilt dies ausschließlich für weißes Quinoa, rot wurde wenig angebaut und tendiert preislich fester, schwarzes Quinoa steht nur stark limitiert und teuer zur Verfügung. Vorsicht ist bei besonders niedrigen Preisen geboten, es gibt noch viel alterntige und auch pestizidbelastete Ware. Wir kontrollieren konsequent und bieten natürlich auch Bio-Qualität.

Bulgur/Couscous

Die Weizenernte in Europa liegt nur leicht unter den Erwartungen, in Kanada aber, eins der größten Weizenexportländer, brachen die Erträge wegen der extremen Hitze und Dürre um mehr als ein Drittel gegenüber dem Vorjahr ein, der niedrigste Stand seit 14 Jahren. Die globale Marktversorgung ist extrem angespannt, die Notierungen an den Warenbörsen ziehen weiter an, der Preis für Durum-Weizen hat sich gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt. Schnelles Handeln und eine langfristige Deckung sind dringend empfohlen. Wir bieten braunen und gelben Bulgur in den Korngrößen grob, medium und fein und auch zertifizierte Bio-Qualität. Couscous in Standard und Vollkorn, medium und grob und ebenfalls auch in Bio.

Kapern

Wie im Vorjahr begann die Ernte in Marokko wieder deutlich verspätet, es war lange zu kühl und zu trocken. Insbesondere die kleinen Größen sind knapp und teuer. Die Türkei bietet keine günstige Alternative, auch aus Kirgistan, Turkmenistan und Usbekistan ist die Rohware knapp. Die Versorgung muss jetzt bis zum Anschluss 2022 gesichert werden.

Sesampaste/Tahini

Der Bürgerkrieg im Norden Äthiopiens wird die in wenigen Wochen beginnende Sesamernte stark beeinträchtigen, in vielen Regionen konnten die Felder gar nicht bestellt werden. Die Entwicklung muss in dieser Saison besonders eng beobachtet werden.



Wir sind klimaneutral

Wir haben unseren betrieblichen CO2-Fußabdruck (CCF) ermittelt und achten nun darauf, diesen gering zu halten. Den verbleibenden Ausstoß neutralisieren wir und unser Betrieb ist somit klimaneutral.

Erfahren Sie mehr!



Anuga 2021 in Köln

09.-13.10.2021 – Halle 10.2 / Stand D-059
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Mit freundlichen Grüßen
HENRY LAMOTTE FOOD GMBH
(erstellt am 27.09.2021)





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